Müllheizkraftwerk vor großen Investitionen
Die Landkreise Darmstadt-Dieburg und Odenwald arbeiten mit der Stadt Darmstadt im Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS) zusammen. Dieser betreibt das Müllheizkraftwerk in der Darmstädter Otto-Röhm-Straße und verbrennt für die Mitglieder des ZAS sowie weitere Partner den angelieferten Abfall. Die Abfallmenge beträgt jährlich ca. 200.000 Tonnen.
Die über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im 24-Stunden-Dauerbetrieb an 365 Tagen im Jahr. Das Interesse war groß, als die CDU-Kreistagsfraktion gemeinsam mit der CDU-Fraktion beim ZAW und dem Arbeitskreis Umwelt & Energie der CDU Darmstadt-Dieburg nach einigen Jahren wieder einen Besichtigungstermin im Darmstädter Müllheizkraftwerk anbot.
Die Geschäftsführerin Dr. Julia Klinger empfing die Gäste der CDU persönlich und stellte die Anlage sowie die Umbaupläne der Verbrennungslinien und die Einrichtung einer neuen Anlage zur Klärschlammmonobehandlung vor. Klärschlamm ist der Restbestand aus unseren Kläranlagen. Dies ist die größte Investition und aufwändigste Baumaßnahme seit Bestehen des Müllheizkraftwerks, denn Klärschlamm darf ab dem Jahr 2029 nicht mehr, wie bislang praktiziert, in der Landwirtschaft als Dünger ausgebracht werden. Eine thermische Behandlung soll unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle oder Medikamentenrückstände entfernen und dabei muss der enthaltene Phosphor zurückgewonnen werden, um ihn zur erneuten Nutzung in der Landwirtschaft bereit zu stellen. Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil der Pflanzendüngung und ein knapper endlicher Rohstoff, den es zu bewahren gilt. Aus Südhessen haben sich 30 Kläranlagenbetreiber verpflichtet, zukünftig ihren Klärschlamm über den ZAS zu entsorgen.
Die Müllverbrennungsanlage des ZAS ist eine der Stützen unserer heimischen Energiewirtschaft. Aus den 200.000 Tonnen Abfall wird neue Energie. Strom und Fernwärme werden mit der Müllverbrennung erzeugt und mit aufwändiger Technik werden die Rauchgasschadstoffe herausgefiltert, die bei der Verbrennung entstehen. Zukünftig soll neben Strom und Fernwärme auch Wasserstoff produziert werden.
Der CDU-Kreisvorsitzende Gottfried Milde und der CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende Maximilian Schimmel dankten der Geschäftsführerin Dr. Klinger für das Gespräch und die Führung durch die Anlage. Besichtigungstermine sind während der mehrjährigen Umbauphase zukünftig leider nicht mehr vorgesehen. Die Teilnehmer waren daher froh, eine der letzten Gelegenheiten genutzt zu haben, die Prozesse im Müllheizkraftwerk vorgestellt zu bekommen.